Auf dieser Website werden Daten wie z.B. Cookies gespeichert, um wichtige Funktionen der Website, einschließlich Analysen, Marketingfunktionen und Personalisierung zu ermöglichen. Sie können Ihre Einstellungen jederzeit ändern oder die Standardeinstellungen akzeptieren.
Cookie Hinweise
Datenschutzregelung

Bauernproteste: Umweltschutz gibt es nicht zum Dumpingpreis

 

Bauernproteste: Umweltschutz gibt es nicht zum Dumpingpreis

Ulrike Müller, Europaabgeordnete FREIE WÄHLER




Zurück zur Übersicht

 

Ulrike Müller, agrarpolitische Sprecherin der Renew Europe-Gruppe im Europaparlament, solidarisiert sich mit den in Berlin demonstrierenden Landwirten. Sie betont, dass die Verantwortung für die Misere der deutschen Landwirte der deutschen Politik anzulasten sei und nicht von der europäischen Gesetzgebung ausgehe. Zugleich fordert sie eine bessere finanzielle Unterstützung der Bauern. In Zeiten sinkender Agrarbudgets und verödender ländlicher Räume müsse die Politik die Sorgen der Familienbetriebe ernster nehmen, so Müller, die für die Freien Wähler im Europaparlament sitzt.

Deutsche Bundesregierung ist für Misere der Landwirte verantwortlich

In Berlin demonstrieren heute Tausende Landwirte gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Ihr Protest richtet sich gegen geplante Verschärfungen beim Insekten- und Umweltschutz sowie weitergehende Beschränkungen in der Düngeverordnung.

Ulrike Müller sagt dazu: “Aus europäischer Perspektive kann ich nur noch entgeistert den Kopf schütteln, was da in Deutschland entschieden wird. Ich kann den Frust der Bauern sehr wohl verstehen. Womit sie zu kämpfen haben, sind hausgemachte deutsche Probleme. Mit all diesen Auflagen und Gesetzesverschärfungen hat sich Deutschland in Europa selbst ins Abseits gestellt. Ich möchte hier klarstellen, dass nicht das Europaparlament für diese Reglementierungen verantwortlich ist, sondern die Bundesregierung mit ihren Ministerien.”

Umweltschutz und Tierwohl sind nicht zu Dumpingpreisen zu haben

Müller führt an, dass allein in Bayern über 50.000 Betriebe freiwillig an Agrarumweltprogrammen teilnehmen: “Die Bauern haben ein ureigenes Interesse am Schutz der Umwelt. Es geht dabei um ihre Lebensgrundlage.”

Müller kritisiert die Doppelmoral von Politik und Gesellschaft und weist damit zugleich auf ein Grundproblem der heutigen Landwirtschaft hin: “Bauern brauchen faire Preise zum Überleben. Es kann nicht sein, dass die Gesellschaft mehr Umweltschutz und Tierwohl fordert, aber weiterhin billige Koteletts und Milch zu lächerlichen Preisen knapp über den Produktionskosten kaufen will.”

Bauern sichern die Zukunft der ländlichen Räume

Müller fordert, dass strengere Umweltauflagen für die Landwirte auch mit besserer finanzieller Unterstützung einhergehen müssen. Dies umso mehr, wenn von der Verödung der ländlichen Räume die Rede ist, denn Bauern leisten viel fürs Gemeinwohl auf dem Land und halten ländliche Regionen am Leben: “Wir können die Bauern nicht allein lassen. Das Budget der kommenden Agrarpolitik wird nicht größer, sondern kleiner. Wenn zusätzliche Forderung an die Landwirte gestellt werden, müssen diese auch finanziell unterstützt werden. Wer vitale ländliche Räume will, der muss die Sorgen der Familienbetriebe ernst nehmen und mithelfen, die Landwirtschaft zukunftssicher zu machen.”